Männer in der Pflege – ein Blick hinter die Stereotypen

Der Pflegeberuf ist für uns stereotypisch mit Frauen verknüpft. Dies hat seinen Ursprung im klassischen Rollenbild der Frau, die sich fürsorglich um die Kinder und andere Familienangehörige kümmert, während der Mann arbeiten geht. Deswegen nehmen wir Berufe in der Pflege als typisch weibliche Berufe wahr, in denen Frauen ihre Fürsorge einsetzen können. Doch gilt dieses Stereotyp auch heute noch oder ist es in unserer offenen und modernen Gesellschaft längst überholt? Wir klären auf!

Männer in der Pflege
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Das Wichtigste in Kürze

  • Historisch gesehen sind Männer schon lange in der Pflege aktiv – von antiken Gesellschaften bis ins Mittelalter –, aber mit zunehmenden Stereotypen im 19. Jahrhundert nahm ihre Präsenz ab.
  • Stereotype über Männer in der Pflege beeinflussen die Wahrnehmung, aber die Realität zeigt, dass Männer ebenso einfühlsam und fürsorglich sein können wie Frauen.
  • Männer in der Pflege erleben eine steigende Nachfrage und können eine höhere Sichtbarkeit und Anerkennung erlangen, aber sie müssen sich auch mit Vorurteilen und Stereotypen auseinandersetzen, die den Arbeitsalltag erschweren können.

Geschichtlicher Hintergrund: Männer in der Pflege

Aus historischer Sicht sind Männer schon lange in der Pflege aktiv, dies jedoch in unterschiedlichen Ausmaßen. Schon in antiken Gesellschaften gab es Männer, die sich der Pflege widmeten. Im Mittelalter spielten Mönche sogar eine zentrale Rolle in der Krankenpflege und Betreuung und versorgten und heilten Kranke aktiv in den Klöstern.

Im 19. Jahrhundert hingegen kamen mit der Industrialisierung zunehmend stereotypische Vorstellungen über Geschlechterrollen. Die männliche Präsenz in der Krankenpflege ging zurück, da man davon ausging, dass die Tätigkeit eher für Frauen geeignet sei. Dieser Trend setzte sich bis ins 20. Jahrhundert fort.

Erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts öffnete sich der Beruf für männliche Krankenpfleger. Heute erkennt die Gesellschaft verstärkt die wertvolle Rolle an, die Männer in diesem Bereich spielen, und ermutigt sie, sich aktiv einzubringen.


Stereotype und Realität

Stereotype über Männer in Pflegeberufen haben sich über die Jahre eingeschlichen und beeinflussen die Wahrnehmung. Wir stellen euch drei typische Beispiele im Direktvergleich mit der Realität vor:

  • Pflegeberufe sind nur für Frauen geeignet: Dieses Stereotyp geht auf eher eindimensionale traditionelle Geschlechterrollen zurück. In der Realität des Pflegealltags gibt es viele erfolgreiche und engagierte Männer, die qualifizierte Pflegeleistungen erbringen und einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung leisten.
  • Männer in Pflegeberufen sind weniger einfühlsam und fürsorglich als Frauen: Viele Studien zeigen, dass Frauen zumindest einen gewissen Empathievorsprung gegenüber Männern haben. Das bedeutet aber eben auch: Viele Männer können genauso einfühlsam und fürsorglich sein wie Frauen.
  • Männer wählen Pflegeberufe nur als letzte Option aus Mangel an Alternativen. In der Realität wählen viele Männer bewusst Pflegeberufe aufgrund ihrer Leidenschaft für die Gesundheitsversorgung und den Wunsch, anderen zu helfen.

Vorteile und Herausforderungen für Männer in der Pflege

Männer, die in der Pflege arbeiten, erfahren sowohl Vorteile als auch Herausforderungen im Arbeitsalltag. Die steigende Nachfrage nach männlichen Pflegekräften ist hierbei vorteilhaft und fördert die Vielfalt im Arbeitsumfeld. Zugleich können Männer oft eine höhere Sichtbarkeit und Anerkennung erlangen.

Im Gegenzug können sie aber auf unterschiedliche Vorurteile stoßen, die den Arbeitsalltag erschweren.


Fazit

Wie Sie sehen können, stellen Männer in der Pflege eine wichtige und wachsende Präsenz dar. Für die Zukunft gilt es weiter, das Potenzial männlicher Fachkräfte zu erkennen und Chancen für eine erfüllende Karriere in der Pflege zu bieten.

Unsere Personalvermittlung für Pflegefachkräfte strebt genau dieses Ziel an und hilft Ihnen – ganz unabhängig von Ihrer Geschlechtszugehörigkeit – gerne dabei, Ihren Traumberuf zu finden.