Die Pflegebranche durchläuft seit einigen Jahren einen tiefgreifenden Wandel. Wer heute nach einem Krankenpfleger-Job oder einem Altenpfleger-Job sucht, stößt häufig auf unterschiedliche Berufsbezeichnungen, die auf den ersten Blick verwirrend wirken können. Während früher die Trennung zwischen Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege klar definiert war, hat die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung im Jahr 2020 die Strukturen grundlegend verändert. Für alle, die in der Personalvermittlung Pflege tätig sind oder sich beruflich neu orientieren möchten, ist es wichtig, die Unterschiede zwischen den bisherigen und den neuen Berufsbildern zu kennen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 2020 ersetzt die generalistische Pflegeausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann die bisherigen separaten Ausbildungen in Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege.
- Altenpflegerinnen und Altenpfleger, die ihre Ausbildung vor 2020 abgeschlossen haben, behalten ihre Berufsbezeichnung und arbeiten weiterhin in ihren angestammten Bereichen.
- Die neue Ausbildung ermöglicht flexiblere Einsatzmöglichkeiten in allen Pflegebereichen und vereinfacht den Wechsel zwischen verschiedenen Einrichtungen.
Ausbildung und Qualifikation
Die Ausbildungsstruktur in der Pflege hat sich mit der Pflegereform grundlegend gewandelt. Bis Ende 2019 gab es drei getrennte Ausbildungswege: die Altenpflege, die Gesundheits- und Krankenpflege sowie die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Jede dieser Ausbildungen dauerte drei Jahre und konzentrierte sich auf spezifische Zielgruppen.
Seit Januar 2020 führt die generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann. Diese dreijährige Ausbildung vermittelt übergreifende Pflegekompetenzen für alle Altersgruppen und Versorgungsbereiche. Im dritten Ausbildungsjahr besteht jedoch weiterhin die Möglichkeit einer Vertiefung in der Altenpflege oder der Kinderkrankenpflege.
Vergleich der Ausbildungswege:
| Kriterium | Altenpfleger/in (bis 2019) | Pflegefachfrau/-mann (ab 2020) |
| Ausbildungs- dauer | 3 Jahre | 3 Jahre |
| Schwerpunkt | ausschließlich ältere Menschen | alle Altersgruppen |
| Einsatzbereiche | Pflegeheime, ambulante Dienste | Kliniken, Heime, ambulante Pflege |
| EU-Anerkennung | eingeschränkt | automatisch in allen EU-Ländern |
Die generalisierte Ausbildung bringt mehrere Vorteile mit sich. Zum einen ist der Abschluss automatisch in allen EU-Mitgliedstaaten anerkannt, was die internationale Mobilität erhöht. Zum anderen ermöglicht die breite Qualifikation einen flexibleren Einsatz in verschiedenen Pflegesettings.
Tätigkeitsfelder und Einsatzbereiche
Die Arbeitsfelder von Altenpflegerinnen und Altenpflegern sowie Pflegefachkräften überschneiden sich teilweise, unterscheiden sich aber in ihrer Breite. Altenpfleger und Altenpflegerinnen mit ihrem Abschluss vor 2020 sind primär in folgenden Bereichen tätig:
- stationäre Altenpflegeeinrichtungen und Pflegeheime
- ambulante Pflegedienste für ältere Menschen
- Tagespflegeeinrichtungen und betreutes Wohnen
- gerontopsychiatrische Einrichtungen
Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner mit generalistischer Ausbildung haben deutlich vielfältigere Einsatzmöglichkeiten in Krankenhäusern aller Fachabteilungen, Pflegeheimen, ambulanten Diensten für alle Altersgruppen, Kinderkliniken, psychiatrischen Einrichtungen sowie Hospizen.
Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Flexibilität beim Berufseinstieg. Während Altenpfleger und Altenpflegerinnen traditionell in der Versorgung älterer Menschen eingesetzt werden, können Pflegefachkräfte direkt nach der Ausbildung in unterschiedlichsten Settings arbeiten.
Gehalt und Karrierechancen im direkten Vergleich
Beim Gehalt gibt es zwischen examinierten Altenpflegerinnen und Altenpflegern sowie Pflegefachkräften oft keine gravierenden Unterschiede, sofern sie im gleichen Bereich arbeiten. Entscheidender sind vielmehr der Einsatzbereich, die Region und die Tarifbindung des Arbeitgebers.
Das durchschnittliche Bruttogehalt für Pflegefachkräfte liegt zwischen 2.800 und 3.800 Euro monatlich, abhängig von Berufserfahrung und Einsatzort. In der Zeitarbeit sind oft höhere Stundenlöhne und attraktive Zuschläge möglich.
Die Karrierechancen gestalten sich für beide Berufsgruppen vielversprechend:
- Studium: Pflegestudium für Positionen im Pflegemanagement oder in der Pflegepädagogik
- Weiterbildungen: Fachweiterbildungen in Intensivpflege, Anästhesie oder Onkologie
- Führungspositionen: Wohnbereichsleitung, Pflegedienstleitung oder Heimleitung
- Fachberatung: Spezialisierung auf Wundmanagement oder Pflegeberatung
Fazit: Die richtige Berufswahl für Ihre persönlichen Ziele
Die Unterscheidung zwischen Altenpfleger bzw. Altenpflegerin und Pflegefachfrau oder Pflegefachmann ist vor allem eine Frage des Ausbildungszeitpunkts. Beide Berufsbilder sind gleichwertig und bieten hervorragende Perspektiven in einem zukunftssicheren Arbeitsmarkt. Wir bei carecompany helfen Ihnen dabei, die passenden Einsatzmöglichkeiten in der Zeitarbeit zu finden – egal ob Sie als Altenpfleger bzw. Altenpflegerin mit langjähriger Erfahrung oder als frisch examinierte Pflegefachkraft durchstarten möchten.